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Angekommen in der Corona-Zeit

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Alles, was es zu berichten gäbe aus der Vergangenheit, hat kaum Gewicht gegen das, was wir gerade alle, alle erleben: Die Corona-Krise.

Zwei Wochen verordnete Ausgangsbeschränkung sind gerade mal vorbei, da schließt sich die nächste an: Bis 20. April sollen wir alle zuhause bleiben. Spazierengehen geht, einkaufen auch. Aber wie! Vor den Lebensmittelgeschäften bilden sich Warteschlangen. Zwischen den Wartenden muss immer ein Sicherheitsabstand von 1,5 bis 2 Metern eingehalten werden. Vor der Tür geht das ja noch, aber im Laden …geht gar nicht. Da sind die Regalauffüller, die sich hautnah durch die Gänge zwängen. Und draußen erst: Die Jogger rennen prustend und schwitzend knapp an einem vorbei, gerade dann, wenn wir auch mal raus gehen, Luft schnappen. Es ist eine eigenartige Stimmung unter den Menschen, die in dieser Form wohl noch nie einer der aktuell Lebenden erlebt hat. In diesem Weggesperrtsein ist plötzlich soviel Wärme und Freundlichkeit untereinander zu spüren, so viel Hilfsbereitschaft, so viel Verständnis füreinander. Unglaublich. Dieser Zustand lässt die größten Hoffnungen für die Zukunft erblühen.

Aber kurz noch zu dem was davor war: Dietmar und ich hatten uns zum Wettbewerb in der Sparkasse Karlsruhe zum Thema Witz und Ironie angemeldet. Dazu haben wir unsere zunächst online angemeldeten Bilder am 10.02. direkt vor Ort abgeliefert.

DG: Sicher ist sicher
GG: Mund – Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Die Jury hat uns dann aber beide ausjuriert. Bei 580 Einreichungen. Wir waren uns aber einig, dass es trotzdem Spaß gemacht hat mitzumachen. Es bringt immer wieder ein bisschen Struktur ins Gehirnwindungschaos. Am 12.03. haben wir dann unsere Arbeiten wieder in Karlsruhe abgeholt.
Da ging’s dann auch schon ein bisschen los mit dem Covid19-Virus. Freunde haben wir da alle noch umarmt, obwohl schon mit einem neuen, uns bis dahin fremden Gefühl, einem Gefühl von Unsicherheit und, das gilt für mich, Ängstlichkeit.

In der Zwischenzeit habe ich mal wieder ein Bild verkauft. Es stammt aus dem Jahr 1992 – Trautes Heim. Ich hab’s immer gern gehabt. Darin ist alles zu sehen was ein ‚trautes Heim‘ ausmacht.

Trautes Heim 1992

Wie schon im Januar erwähnt, habe ich auch mal wieder ein Video eingereicht beim Wettbewerb Deutscher Generationenfilmpreis. Titel des 3-minütigen Clips: Der Baum. Erzählt wird, wie ein uralter Kastanienbaum gegenüber unserer Wohnung binnen 8 Stunden gefällt wird. Er war uns über Jahrzehnte ans Herz gewachsen. Ich hatte schon Jahre davor den Baum immer wieder durch die Jahreszeiten gefilmt. Dieses Material konnte ich nun mit in den Fällungsdramafilm einbauen. Das upload hat funktioniert, die Jury wird im April tagen. Vielleicht klappt es ja, dass der Film angenommen wird.

Beim groß angelegten International Art Competition „The Banality of Evil in Our Daily Lives“ hab ich auch mitgemacht.

Für mein Bild ‚Do not give up‘ gab es 160 likes, aber in die Endrunde hat es dann doch nicht gereicht.

Zu dieser Serie, die übrigens aus 1995 stammt, gehören noch weitere

Aber da man bekannterweise nicht von Luft und Liebe, schon gar nicht von der Kunst alleine leben kann, braucht man einen Job, der einem die Miete sichert. Und den Rotwein. Prioritäten darf man wohl für sich setzen, oder.
Auf gut deutsch heißt das, dass ich seit 16.03. im homeoffice arbeite. Das ganze Equipment (Rechner, zwei Bildschirme) konnte ich mit nach Hause nehmen. Dietmar musste mir nun Platz machen in seinem Arbeitsraum. Passt alles gut rein. Im Zuge dessen war plötzlich der Weg frei geworden ans Fenster. Einem Schleier aus Stadtluftdreck rückte ich dann begeistert zu Leibe.
Und nun harre ich der Dinge. Werde ich bald auf Kurzarbeit gesetzt, weil meine bisherigen Tätigkeiten nicht alle im homeoffice erledigt werden können? Das heißt dann weniger Geld, aber auch mehr Zeit.
Endlich mehr Zeit! Wäre auch nicht schlecht.

Unsere Studienreise nach Rom am 1. Mai können wir uns wohl abschminken. Vielleicht wird die Reise nur verschoben. Corona, beeil dich halt und verschwinde.